Auf die Bäume ihr Affen...

Es geht tatsächlich los! Der Wecker klingelt 5.30 Uhr. Frau Muffmuff ist bereits seit einer Stunde wach und räumt die letzten 20 Mal den Koffer um, muss Pippi, kontrolliert wichtige Unterlagen erneut, muss Pippi, schlüpft in die endgültige Reisekleidung (welche die nächsten 30 Stunden und 10.000 Kilometer halten sollte) und muss Pippi. Kurz darauf lenken wir das Cache Mobil auf die A72 und stehen im Stau. Ich muss Pippi. Fürchterlich! Trotzdem erreichen wir pünktlich die Trollhöhle. Auch hier ist der schwergewichtige Samsonite startklar. Auf die Bäume ihr Affen, wir kommen.

Mit dem Werkstroll an Bord pfeifen wir zügig über die Autobahn. Für die heute so sensible Blase suchen wir uns ausschließlich die miesesten Rastplätze. Außerdem hat der Affe auf meinem Shirt die NoBite Impfung nicht vertragen. Im Bereich des Gurtes zieht das grimmige Tier bereits einen enttäuschenden Flunsch. Den FTF am Airport holen sich BrunoX und Lennert87, vermeldet ein "Pling" aus der Whats App Gruppe. Wenig später treffen auch wir ein. Zuerst erspäht uns "icke". Dann kommen aus München Tampa67 und Ole68 hinzu. Die Affenbande ist noch scheu, beschnuppert sich recht vorsichtig. Für meine Fähigkeit sich Gesichter und Namen zu merken, wird es jedoch hier schon brenzlig.

Verabschiedung der Affen

...und eine Coin die keiner mag

Zu Event-Beginn hat sich der Raum deutlich mit Southern Bowl Missionaren gefüllt. Gummibärchen werden verteilt, das Team-Shirt kann erworben werden, es kommen noch mehr Namen und Nicknamen hinzu. Mama Annette verteilt... nun ja: "Die Coin". Erschrocken mache ich die Packung gleich wieder zu, in der Hoffnung, dass niemand meine spontan entglittenen Gesichtszüge gesehen hat. "Ich mach mir eh nix aus Coins, ich mach mir eh nix aus Coins", rede ich mir immer wieder ein. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass auch andere Teilnehmer ihre Begeisterung gut im Griff haben. Nun gut - klar im Vordergrund steht die Reise. Ich drücke Herrn Muffmuff die Schatulle in die Hand. Im Kopf: eBay?

 

In Anbetracht der sehr ausgiebigen Sitzzeit, welche uns in den nächsten Stunden bevorsteht, genieße ich zusammen mit meinem Muffmuff-Mann und dem während des Trips für mich zuständigen Werkstroll noch ein paar spannende Augenblicke auf der Sky-Terrasse. Schwubs - und schon haben wir das große Eröffnungsgruppenfoto verpasst - also nur falls uns jemand sucht: wir waren Flieger gucken.

Foto: Garfield72
Foto: Garfield72

Dann wird es ernst. Check in. Der tapfere Abschied vom Gatten, Nacktscanner und die bunte Welt des Duty Free lassen die letzten beiden Stunden nur so dahin fliegen. Den weiten Weg zum Virtual trauen wir uns nicht - später sehen wir, dass es wohl recht easy zu erreichen war. Nun ja.

Die Rumpelkiste, die uns nach Madrid bringen wird, ist pünktlich. Im Flugpreis inbegriffen scheint eine Rundreise um das gesamte Flughafengelände - es dauert ewig bis wir endlich in den Sonnenuntergang abheben. Kurz darauf landen wir schon wieder in Madrid. 22.30 Uhr ist eine echt gute Zeit für ein Event finden wir. Zur Belohnung erhalten einige ein Souvenir in Form eines bunten Bildchens für die Statistik-Pinnwand. Das Gate für den Weiterflug nach Sao Paulo verlangt einen zügigen Fußmarsch, endet jedoch mit einer Wartezeit wegen Verspätung des Anschlußfluges. So besteht die Möglichkeit, weitere Truppenteile beim Burger-König etwas näher kennen zu lernen. Hier stößt auch das S zum Team LSD.

Team LSD sucht...

Bereits im Vorfeld der Reise war klar, dass wir einen Team-Namen für unsere Einträge in die Logbücher Südamerikas verwenden würden. In Anbetracht der Zettelchen, die wir oft vorfanden, war das eine sinnvolle Idee. Kaum ein Papyrus wäre in der Lage gewesen, 33 neue Stempel aufzunehmen. Also gab es Aufkleber. Nach zahlreichen Monsternamen, die es nicht ins Finale schafften, sorgte Team LSD erst für großes Gelächter (vor allem mit dem Anhang "sucht den A.P.E.), setzte sich dann jedoch durch. LSD steht dabei nicht für bewusstseinserweiternde Substanzen, sondern für Luxemburg, Schweiz und Deutschland. Einzig beim GCC67 dürfte wohl jeder seinen eigenen GC-Nick eingetragen haben.


Über den Teich in einen neuen Tag

Der erste Tag der Reise endet noch über Spanien. Schlaflos erlebe ich jede lange Minute des neuen Tages auf dem endlosen Flug nach Sao Paulo. Die Konstruktion aus Nackenhörnchen in Kombination mit dem durch Air Europa zur Verfügung gestellten Kissen sowie Fließdecke will den Kopf einfach nicht in einer schlafbaren Position halten. So habe ich ausreichend Zeit, den sich verändernden Sternenhimmel oben und Kreuzfahrtschiffe unter uns zu beobachten. Schade, der Äquator ist leider nicht zu sehen. Ich hätte sonst sicher ein Foto für Euch gemacht.

 

Ich harre geduldig aus. Bis es hell wird und unter uns eine nicht endende Stadt aus Beton auftaucht. Wolkenkratzerburgen zwischen Hügeln übersät mit kleinen Hütten. Aber das ist ein neuer Tag.

 

 

Bis morgen!

 

PS: Ihr könnt auf die Bilder klicken bzw. tippen, um diese zu vergrößern und die Untertitel zu lesen.



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Kommentare: 1
  • #1

    eugenkrf (Montag, 10 Oktober 2016 21:12)

    Bei dem Absatz: "...und eine Coin die keiner mag" habe ich Tränen gelacht. Ganz prima, wie du deine Gefühle und Gedanken in Worte zum Ausdruck bringen kannst. Klasse.
    Wenn ich hier ein Bild einfügen könnte, dann wäre es ein riesen großer Smiley mit lachendem Gesicht und Tränen in den Augen gewesen.