A long way home - Teil II

Die erste Raststätte am Morgen verschafft wenigstens Bewegung. Zur einer kleinen Kapelle auf dem Berg führen Stufen. Ich bin sowas von Rocky! Mehrfache Aufstiege bringen den Kreislauf etwas in Schwung. Endlich habe ich Ruhe und Abstand. Die Beine tauen auf - bloß nicht übertreiben, bloß nicht in die Klamotten schwitzen.

Die Busfahrer geizen mit Pausen. An einem oppulenten Rastplatz, auf dem alles aus Mais zu sein scheint, gibt es eine letzte Möglichkeit für alle Pinkler, W-LANer, Frühstücker, Raucher... Die Toilette kommt etwas spät. Leider bin ich nicht um die Erfahrung des Bordklos herum gekommen. Körperspannung ist alles! Im Restaurant erbarmt sich BrunoX und läd mich auf einen Kaffee ein. Ich bestelle einen Kaffee mit Milch. Bekomme einen dickflüssigen 3-fachen Espresso, gallebitter, ohne Milch. Das mit dem Bestellen klappt nach wie vor super.

 

Am frühen Nachmittag erreichen wir Sao Paulo. Das verstörende Wimmelbild der Stadt zieht mich noch einmal in seinen Bann. Ich bin jedoch froh, die Anblicke aus dem Busfenster heraus genießen zu dürfen.

Am Airport bleibt uns genügend Zeit zum Umziehen und frisch machen. Die übrigen Wasservorräte werfen wir in den Müll. Selbiges Schicksal darf dem übrigen Bier natürlich nicht zu Teil werden. Beim Pizza Hut sind die letzten Dosen der perfekte Begleiter zur fettigen Pizza. Gemeinsam mit El-Capitano, eugenkrf, Lennert87, BrunoX und dem Werkstroll schlagen wir uns die Bäuche voll. Danach geht es durch lasche Sicherheitskontrollen zum Flieger.  Der Vogel ist dieses Mal modern. Jeder hat einen eigenen Monitor. Wir heben ab und drehen eine letzte große Runde über das Moloch aus Beton und Smog, bevor wir die Küste hinauf und dann über den Atlantik in die Nacht fliegen. Angry Birds heitern noch einmal auf. Schlafen kann ich trotzdem nicht. Ich bin froh, als wir nach 9 Stunden und 40 Minuten sicher in Madrid landen.

Beim Aussteigen sind die Schuhe wieder 4 Nummern zu klein. Wie ein Zombie folge ich den anderen quer durch den Flughafen zum nächsten Gate. Ich sehe gefährlich genug aus, um für die Sprengstoffkontrolle in Frage zum kommen. Mein Handgepäck wird dazu mit einem Papierstreifen abgetupft. Dieser wird dann zur Auswertung in ein wichtig aussehendes Gerät gesteckt. Ich bin sauber!

 

Wie im Trance geht es durch den Duty Free, rein in den nächsten Flieger. Hier übermannt mich die Müdigkeit. Ständig kippe ich besinnungslos mit dem Kopf nach vorn oder knalle gegen das Bullauge. Zwischen wach und Tiefschlaf passt kein Haar mehr. Nur noch ankommen.

 

Endlich landen wir. Am Kofferband will ich als erstes meinen Schatz über unsere Ankunft informieren. Der kreiselt schon überraschend durchs Flughafenparkhaus. "Wie du bist schon da!?", jauchze ich. Dann geht alles schnell. Raus, raus, raus. Herr Muffmuff wartet schon. Ich freue mich riesig. Das Event-Logbuch macht noch einmal die Runde. Ich hoffe, dass ich mich von allen noch freundlich verabschiedet habe.

 

Dann düsen wir über die Autobahn in die Heimat. Mein Körper zeigt eindrucksvoll eine Form von spontaner Bio-Narkose. Eben noch ins Gespräch verwickelt, sackt mir das Kinn auf die Brust und ich bin weg. Wieder da, wieder weg, wieder da...

 

FAZIT: Was für eine geile Reise. Im Großen und Ganzen war die Orga okay - jedoch nicht wirklich proffessionell. Trotzdem bereue ich nichts. Wir haben wie im Zeitraffer irre viel gesehen, erlebt und gelacht. Es war mir nicht möglich, während dieser Zeit alle aus der Gruppe kennen zu lernen. Ein paar sehr nette Bekanntschaften habe ich gemacht, auf einige kann ich verzichten (aber das ist glaube ich ganz normal und nicht allzu negativ zu werten) und aus anderen könnten sogar schöne Freundschaften mit weiteren gemeinsamen Zielen entstehen.

 

Falls ich das noch nicht getan habe: Ich danke meinem Herrn Muffmuff, dass er mich so selbstlos alleine auf Reisen geschickt hat. Du bist der allerbeste! Außerdem fliegt hier nochmal ein dicker Schmatzer an die drei Jungs, die während der gesamten Reise an meiner Seite waren. Leider ist die Zeit der freien Liebe nun vorbei und ihr müsst ohne mich auskommen. Ihr schafft das! Danke, dass ihr mich ertragen habt. Und danke fürs Bier. Hab ich überhaupt ein Bier bezahlt? Sagt, falls ich Euch noch etwas schuldig geblieben bin.

 

Ich freue mich, dass so viele den Blog lesen und sich schon positiv darüber geäußert haben. Wo ich die Details noch hergenommen habe, weiß ich zum Teil selber nicht. Nun bin ich auch etwas in Eile, denn in wenigen Minuten geht es auf nach Franken, zum Bierwandern. Grobe Schnitzer in der Rechtschreibung werden daher erst später behoben.

 

Kommentiert fleißig, kommt zum Event GC6QD0G - Reisebericht Abenteuer A.P.E. und happy hunting!

 

Es grüßt sentimental: Frau Muffmuff

 

--- ENDE ---



Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Der DragoKartellMann (Mittwoch, 19 Oktober 2016 07:01)

    Ich danke von ganzem Herzen für die tollen Berichte und dafür, dass du/ ihr uns quasi mit auf die Reise durch dieses Abenteuer genommen habt!


    Vielen Dank und hoffentlich bis bald!

  • #2

    Tinomattoni (Samstag, 22 Oktober 2016 23:54)

    Hallo Frau Muffmuff, vielen Dank für den tollen Reisebericht! Hab als Externer (also nicht Dabeigewesener) häufig geschmunzelt, mit gefiebert und gedacht, dass ich selbst mitgereist bin... Super & weiter so!!! Freue mich schon auf die nächste!