Do swidanija Ukraine

6:00 Uhr klingelt der Wecker. Zum letzten Mal benetzen wir unsere Körper mit dem seltsam hautstraffenden Leitungswasser von Kiew. Pünktlich klopft es an der Tür – der Administrator bringt die Frühstückstablets. Der Wasserkocher schnauft, wir rühren löslichen Kaffee ein. Die verstrahlten und die verschmutzen Klamotten wandern unsortiert in die Reisetasche. Vorm Haus parkt schon Eugene mit den Shuttle-Fahrzeugen. Auf holprig, bergigen Straßen geht es durch die morgendliche Stadt in Richtung Flughafen. Im Fahrzeug gibt es keine Gespräche und Bohnes Kopf schaukelt schon wieder in verdächtig träumerischer Haltung.

Am Flughafen befreien wir uns vom Gepäck. Das heißt, wir versuchen dies, mit jedoch unterschiedlichem Erfolg. Während ein paar von uns freundlich ihre Tickets erhalten, mooft die Uniformierte am Schalter unserer Boeph nur ein "online chicken!“ entgegen. Auf Nachfragen von Boeph reagiert Sie nicht. Ich versuche nachzuhaken. Sie würdigt uns keines Blickes und zischt nur erneut etwas von "online chicken!“. Der Groschen fällt spät. Wir befinden uns am Online Check in. Was für die Herren vor uns noch unproblematisch war, wird für uns zur Verbotszone. Ich bedanke mich auf das allerherzlichste bei der konsequenten Dame und wir stellen uns an den Schaltern 2 bis 7 erneut an das Ende der Reihe.

Kurz bevor wir an der Reihe sind, beschließt eine weitere engagierte Flughafen-Mitarbeiterin das Absperrband von den Käfern und Frau mackloos zu schließen. Daraufhin eskaliert Frau mackloos beinah und hat Erfolg. Wir werden gefragt, wo hin wir fliegen. Ich wundere mich, denn das steht ja eigentlich auf unseren Tickets. "Germany, Frankfurt“, antworte ich trotzdem. Vorsichtshalber fragt die Sachbearbeiterin lieber den Uniformierten hinter sich. "Berlin!“, sagt dieser. Ich bin sehr gespannt, wohin die Heimreise heute gehen wird. Am Gepäckaufkleber steht FRA – das sieht gut aus.

Eleven Saxons leave the Ukraine

Unser Event GC70P3B am Flughafen Borispol bleibt ohne Gäste. Wieder tragen sich nur 8 Teams in das strahlend gelbe Logbuch ein. Bei Kaffee, Kuchen und alkoholfreiem Mojito warten wir entspannt auf unseren Rückflug. Im Duty-Free Bereich steigen noch 5 ukrainische Matrijoschkas in mein Handgepäck. Werkstroll und Lennert87 genießen das letzte preiswerte Bier. Der Flieger ist wieder proppenvoll. Von meinem Sitzplatz im Gang sind nur 2/3 frei. Zum Glück sind wir nicht lange unterwegs. Bevor der Flieger in Frankfurt landet, werden wir noch einmal ordentlich von Turbulenzen geschüttelt. Ein Knall und die darauffolgende starke Erschütterung, lässt aus dem unablässigen Geplapper an Bord kurz ein ehrfürchtiges und mehrstimmiges „Uuuoooooh“ werden.

Mission Tschernobyl complete

Obwohl wir alle gerne nach Hause wollen: ein Event steht noch auf dem Plan. GC70P5Y - Mission Tschernobyl complete verlegen wir kurzerhand vom Busbahnhof ins Innere des Flughafens. Ein letztes Mal kreist unser Missionslogbuch. Pünktlich 14.30 Uhr brechen alle zur endgültigen Heimreise auf.

--- ENDE ---
Danke fürs Lesen und viele Grüße an die Reisegruppe sagen die Muffmuffs.



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Kommentare: 5
  • #1

    Werkstroll (Montag, 20 März 2017 12:01)

    Hallo Nici,

    Da hast du wieder einen sehr schönen Reisebericht geschrieben.

    Es hat sehr viel Freude gemacht diesen zu lesen und ich werde ihn auch sehr gerne weiter empfehlen.

    Vielen Dank nochmal für deine Mühe und Zeit, welche du in die Organisation der Reise gesteckt hat.

    Es war mir eine Freude da dabei gewesen zu sein.

    Grüße
    Metti

    PS.: {FTF}

  • #2

    TinoMattoni (Montag, 20 März 2017 16:36)

    Hallo Frau Muffmuff, wieder ein toller Reisebericht! Hat sich wieder super gelesen! Vielen Dank für diese Lektüre! Hast Du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, Deine Blogs als Buch zu veröffentlichen? Ich würde auf alle Fälle eins nehmen, da wäre der Anfang doch schon mal gemacht....�

  • #3

    Frau Muffmuff (Montag, 20 März 2017 17:19)

    Hallo TinoMattoni,

    kennen wir uns? Gerne mal per Kontaktformular zu erkennen geben :-)

    Ein Buch lohnt sich dafür glaube ich nicht. Damit Geld verdienen will ich nicht, welches ausgeben auch nicht. So kann es jeder lesen, der mag. Und so viele Rechtschreibfehler, die ich nachträglich noch gefunden hab - die lassen sich bei einem Buch nicht so leicht ausradieren.

  • #4

    DerDragoKartellMann (Freitag, 24 März 2017 07:51)

    Vielen Dank fürs Niederschreiben der tollen Erinnerungen. Jetzt bekomme ich glatt Fernweh.

    Viele Grüße! Und niemals vergessen - maximal Koralle :))

  • #5

    Frau Muffmuff (Freitag, 24 März 2017 08:04)

    "maximal Koralle" klingt fast nach einem sinnvollen Lebensmotto!

    Klar, lass uns gerne wieder einen Aktiv-Trip machen. Anscheinend sind wir ja zu 100% reisekompatibel. Ich such mal was raus ;-)